Interview Anza für Fairtrade-Seminarkurs
„Fair Trade, die bessere Wahl“ - Um Schülern das Thema Fair Trade näher zu bringen, haben wir , Luisa, Maja und Anna, uns entschlossen eine Unterrichtsstunde zu gestalten. Wir erzählten von Fair Trade, ihren Vorteilen, ihren Ambitionen und Motivationen und gaben ihnen auch einen Einblick in die Welt der Fair- und Fast Fashion. Gleichzeitig zeigten wir ihnen auf, wie wichtig es ist sich für Fair Trade sowie Fair Fashion zu entscheiden und was sie mit ihrer Entscheidung alles unterstützen können.
Da das Thema uns sehr am Herzen liegt, fragten wir im nachhaltigen, fairen Bekleigungsgeschäft „Anza“, geführt von Annalisa Zaiss, nach einem Interview.
Dieses führten wir mit ihr über Mail aufgrund von der passierenden Corona Pandemie.
- Wie sind Sie auf die Idee gekommen einen Laden zu eröffnen der sich um das Verkaufen Fairen Handels dreht ?
Durch meine Ausbildung zur Damenmaßschneiderin hatte ich schon das
Handwerkszeug. Als ich dann selber auf der Suche nach nachhaltiger Mode für
mich war und es damals mehr oder weniger nur Kleidung gab die sehr "öko"
aussah habe ich beschlossen, dass ich das ganze selbst in die Hand nehmen
muss.
- Was würden Sie jemanden raten der sich in Zukunft nachhaltiger verhalten möchte ?
Ich finde was wirklich jeder machen kann ist Secondhand zu kaufen. Das
geht inzwischen so einfach und super günstig zum Beispiel über vinted. Man
muss auf kein Label verzichten aber unterstützt trotzdem nicht die
Produktion der Fast Fashion indem man neu kauft.
Was noch erheblich dazu kommt ist, dass die Kleidung von Fast Fashion
Labels oft Giftstoffe enthält. Diese sind nach mehrmaligem waschen
rausgewaschen. Also noch ein Vorteil für Secondhand.
- Kaufen Sie nur noch Fair Trade oder Sünden Sie auch bei Ihrem persönlichem Konsum ?
Nein auch in meinem Privatleben kaufe ich nur Klamotten nachhaltiger
Labels oder auch ganz viel Secondhand.
- Was halten Sie von Fair Fashion ?
Für mich ist die Produktion von Fast Fashion eine moderne Form von
Sklaverei, die ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann und alles
daran setze, dass das irgendwann aufhören wird. Die Nachfrage bestimmt das
Angebot. Es muss also jeder bei sich selbst anfangen und aufhören die Augen
zu verschließen.
- Wie sind Sie auf Fair Trade gekommen ? Haben Sie schon immer so viel Wert drauf gelegt ?
Da ich schon immer ein sehr naturverbundener Mensch bin lag es für mich
sehr nahe darauf zu achten dass sie uns möglichst lange in der Vielfalt
erhalten bleibt wie wir sie kennen. Als Stichworte kann man hier
Wasserverschmutzung und Luftverschmutzung nennen. So richtig kam der Wandel
aber erst mit ca 18 als ich beschlossen habe, dass ich mich mit neuen
Klamotten nichtmehr wohlfühlen kann, wenn ich weiß, dass jemand dafür
ausgebeutet wird.
- Wie stehen Sie dazu, dass Fairtrade Kleidungsstücke und Gegenstände mehr kosten als herkömmliche ?
Naja das ist für mich eine ganz logische Konsequenz. Schon allein das
Material ist einfach teurer weil es da schon anfängt, dass die Natur nicht
ausgebeutet wird. Außerdem muss es einfach gewährleistet sein, dass jeder
in der Herstellungskette von einem Vollzeitjob leben kann. Wer von euch
würde für 50 Euro im Monat jeden Tag von morgens bis abends schuften bis
die Hände bluten?
By Luisa Albano, Maja Keßler und Anna Rölle