Fotograf Till Rimmele an der CVS

Ein Profi-Fotograf erzählt von seiner Arbeit

Vortrag von Till Rimmele
Till Rimmele zu Gast im Wirtschaftsgymnasium

Selbstportrait Till Rimmele

"Leute töten ist mein Metier" erklärt ein Söldner der Fremdenlegion in der Ukraine und er wird zu einem der vielen Bilder im Kopf von Till Rimmele, 28 Jahre alt,  die den Fotojournalisten nicht mehr loslassen: "Dieser junge Soldat ist intelligent, er kann fließend japanisch, aber er kann nicht mehr in eine normale Gesellschaft zurück", der Krieg ist Beruf, ist Heimat geworden. Rimmele verarbeitet seine Kopfbilder in packende Photographien, die um die Welt gehen: die Langeweile ukrainischer und ausländischer Soldaten hinter der Front im Donbass, die Dünnhäutigkeit der russischen Bevölkerung im Angesicht der Korruption, die sie in bester sowjetischer Erinnerung haben- Rimmele erlebt, was er in die Kamera bannt und darum spricht jedes Bild persönlich mit dem Betrachter. 

2009 hat er das Abitur an der Constantin-Vanotti-Schule gemacht und heute erzählt er den Schülern der Globalklasse, und den Englischlernenden der Jahrgangsstufe 1 der CVS, was sie in wenigen Jahren mit ihrem Abschluss alles erleben und sich aneignen können; dass sie wie er untertauchen können in alle Kulturen dieser Welt und dass Sprachen je mehr je leichter erlernt werden. Dies demonstriert der braunbärtige Riese mal eben locker in einem 70- minütigen Vortrag auf Englisch. 

In Maastricht studierte er Medien und Kultur, wohnte zwei Jahren in Sankt Petersburg und zwischenzeitlich legte er seinen Master in "Global Communication an International Journalism in Zusammenarbeit mit der FU Berlin ab. Um "in sozialen Kontakt, in Beziehung mit den Leuten" zu treten, so Till Rimmele ist er bereit neben seinem fließenden Englisch, Niederländisch, Arabisch, und Russisch zu lernen, um u.a. der tragischen Armut, der als Djihaddisten verkannten Sufisten im Pankissital (Georgien, Kaukasus) nachzugehen. Er sei offen und ehrlich und darum wert, dass man ihn an seinem Leben teilhaben lasse, so die Meinung der Sufis, der Söldner und der russischen Babuschkas, die er porträtiert und befragt. Ihn begleitet sein Wissen um die Macht der Bilder, die mediale Manipulation, die sie ausüben können und konnten. Er weiß um seine Verantwortung und sein Beitrag ist Zeugnis einer authentischen Suche nach Erleben wahrer menschlicher Zusammenhänge.